"Denk' ich an meine Jugend, so denk' ich zuerst an meine Zeit als Pfadfinder", so beginnt der Filmemacher Gereon Wetzel seine filmische Erinnerungsreise, die zugleich die Aufarbeitung eines dunklen Kapitels ist: dem Verdacht, dass inmitten seiner Pfadfindergemeinschaft sexuelle Gewalt ausgeübt wurde. 30 Jahre nach dem zentralen gemeinsamen Sommerurlaub der Gruppe trifft Wetzel seine alten Weggefährt:innen wieder. Es gibt Gesprächsbedarf: über die Verantwortlichen, über Strukturen und Systeme und darüber, welche Rollen die damaligen Kinder und Jugendlichen selbst innehatten. In den 80er Jahren besuchte der Filmemacher Gereon Wetzel eine Pfadfindergruppe in Bonn, angegliedert an das Aloisiuskolleg, ein so genanntes Elitegymnasium des Jesuitenordens. 2011, im Zuge der zu Tage kommenden Missbrauchsskandale am Canisius-Kolleg in Berlin, der Odenwaldschule und vielen anderen Einrichtungen, werden auch im Aloisiuskolleg massive sexuelle Übergriffe nachgewiesen. Zwei Aufarbeitungsberichte zeigen ein perfides System aus Gewalt- und Machtmissbrauch auf, in dem dutzende Täter über viele Jahre unbehelligt Kinder und Jugendliche schädigen konnten. Ein mutmaßlicher Täter unter ihnen: der ...