In Guatemala kam der Schweizer Ulrich Gurtner wegen Geldwäsche ins Gefängnis. Seine Ankläger dürfen als Feinde der Demokratie nicht in die EU einreisen. Wer ist Opfer, wer Täter? Gurtner hat eine Genossenschaft kleiner Kaffeebauern zum zweitgrößten Exporteur des Landes aufgebaut. Jetzt wird er mit fragwürdigen Anklagen verfolgt, ebenso wie Journalisten und Anwälte, die sich für die Demokratie einsetzen. Die Anatomie einer Verschwörung. Am Freitag, 24. April 2023, mittags um zwölf Uhr, wird in Guatemala der Schweizer Ulrich Gurtner verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Der Staatsanwalt beschuldigt ihn der Geldwäsche in Höhe von 110 Millionen Dollar. Ulrich Gurtner hat eine Genossenschaft von 20.000 kleinen Kaffeebauern zum zweitgrößten Kaffee-Exporteur des Landes gemacht. Der Winterthurer Ueli Gurtner kam als Vertreter eines großen schweizerischen Handelsunternehmens in den 1980er-Jahren nach Guatemala. Weil er sich nicht an der üblichen Korruption beteiligen wollte, wurde er entlassen. Im Auftrag einer deutschen Entwicklungsorganisation sanierte er die Genossenschaftsorganisation Fedecocagua und machte die Kleinbauern zu einem erfolgreichen Mitspieler in einem globalisierten ...